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einfach raus

In den ersten Monaten des „Klimatickets“ – ja das ist schon wieder 2 Jahre her – hörte ich einmal einen Mitreisenden im Speisewagen irgendwo zwischen Wiener Neustadt und Semmering tönen: „ich mach heute einen Badetag – in Pörtschach“. Das liegt (sei für meine außer-österreichischen Leser*innen ergänzt) am Wörthersee – also ca. 300 km südwestlich von Wien und damit schon näher an Venedig… Als ich mich bei aktuellen tropischen Temperaturen neulich wieder daran erinnerte, fiel mir ein: das will ich auch. Das kann ich auch – während sich weltweit die Passiergierzahlen der Luftfahrt in den nächsten 20 Jahren leider (bzw hoffentlich nicht) verdoppeln werden.

Meine Lieblingsbadestelle an einem heimischen Gewässer liegt in Traunkirchen und ist von meiner Haustür öffentlich in etwas mehr als 3 Stunden erreichbar. Davon 2 Stunden im Railjet von Wien Hauptbahnhof nach Attnang Puchheim  2 Stunden, in denen ich meine Arbeit genauso gut erledigen kann wie in meinem Büro an der Angewandten. Warum ich den Platz im Zentrum von Traunkirchen so mag. eben weil er nur ein paar Schritte vom Bahnhof Traunkirchen Ort liegt (wo leider nur alle 2 Stunden ein Regionalzug hält – der Regionalexpress rauscht durch).

Aber was gibt es schöneres, als 2 Stunden am Traunsee zu verbringen mit Blick auf das gegenüberliegende praktisch unverbaute Ufer wo der Traunstein und der Erlakogel praktisch direkt in den tiefsten See Österreichs abfallen. Noch etwas schneller geht’s übrigens über Vöcklabruck mit dem früher „Kammerer Hansl“ genannten Zug an den Attersee. Das muss ich demnächst einmal probieren. Und wochenends sogar mit der Westbahn über Vöcklamarkt und die Stern&Hafferl Lokalbahn nach Attersee. Das werd‘ ich in diesem Sommer wohl nicht mehr schaffen.

Aber ich schweife ab. Am Tag darauf sitze ich schon wieder im Zug – diesmal an meinen zweiten Arbeitsplatz nach Salzburg und am nächsten Tag auf einen Halbtagsabstecher nach Innsbruck zu einer Sommerakademie zum Thema Biomimicry, über die ich demnächst hier berichten möchte. 
Aber es geht auch näher. An einem ausnahmsweise garnicht heissen Sommer-Samstag waren wir (zum ersten Mal) im Thermalbad Bad Vöslau. Schwimmen im Mineralwasser – so der Werbeslogan. Eine Stunde mit dem Regionalexpress von Tür zu Pool und schon sind wir in einer anderen Welt. Ein Schwimmbad wir früher in meiner Jugend. Sommerfrische während andere zwischen Mariahilferstraße und Shopping City kaufrauschen „müssen“. Hier dagegen: schwimmen im Mineralwasser – so der Werbeslogan.


Thermal – naja. Angenehm erfrischend eigentlich an diesem Tag. Also auch ein Sommer wie früher normal. Mir kommt das Lied „Wann wird’s mal wieder richtig Sommer?“ Von Rudi Carell in den Sinn. Von 1975 – „ein Sommer, wie er früher einmal war – mit Sonnenschein von Juni bis September – und nicht so nass und so sibirisch wie im letzten Jahr“. Ich muss mal bei der Geosphere Austria nachfragen. Jedenfalls war dieser Juli wieder einmal ein zweitwärmster der Messgeschichte.

Das Buch „Wildbadeplätze“ im Falter Verlag hat noch einiges mehr zu bieten und davon vieles um Wiener Umland. Sogar einen „Ozean„. Aber auch den werden wir vermutlich nicht mehr schaffen in diesem Sommer. Die Villa Verdin am Millstätter See muss aber jedenfalls auch in diesem Jahr wieder für einen entspannten Sommerausgleich herhalten.

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