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Wirtschaft verstehen – mehr Licht in diesen Nebel!

Mein morgendlicher Blick vom Balkon schweifte heute nicht sehr weit. Als ich vor 8 Jahren zum ersten Mal hier war, sah man vom 3. Stock im Wiener Nordbahnviertel („Wohnen am Park“) vom Stephansdom bis zum AKH, dahinter Wilhelminen- und Kahlenberg. Wien wächst – und das tun auch die Häuser. Heute sieht man gerade noch die Spitze des Stephansdoms, wenn man weiss, wo. Und auch das nur, wenn’s nicht nebelt wie heute.

Den Nebel zu lichten, jedenfalls beizutragen, etwas klarer zu sehen in dieser unübersichtlichen Zeit ist mein Anliegen für die nächsten Jahre. Gestern hab ich von einem neu entstehenden Qualitätsmedium im Internet erfahren, das zunächst nur 2 Beiträge pro Tag bringen möchte. Wir hatten vor ca. 10 Jahren mit unserem Start-up „N21“, das leider mit dem SERI unter gegangen ist, einen ähnlichen Ansatz: EIN Artikel pro Tag. „kuratieren“ will ich das nennen. Eine Auswahl treffen. „The World according to Fritz“. Noch bin ich von meinem Ziel, einmal pro Tag noch weit einferne, aber es wird…

Neulich saß ich mit Wolfgang Blaas, schon lange emeritierter Professor, der sowohl an der Uni wie auch an der TU Wien wirkte, zusammen, um wieder einmal die „Wachstumsfrage“ zu erörtern. Auch wenn wir uns nicht ganz einig wurden, bewegte uns beide die Frage, warum unter den österreichischen Entscheidungsträger*innen, Medien und letztlich auch in der Bevölkerung (Ausnahmen bestätigen wie immer die Regel!) so wenig ökonomischer Sach-Verstand vorhanden sei und dabei – wenn überhaupt – meist ziemlich oberflächlich und gebetsmühlenartig über die Notwendigkeit des Wachstums und einer Begrenzung staatlicher Schulden schwadroniert wird.

Jetzt einmal nichts gegen Wachstum und Schuldenbegrenzung, aber gegen „oberflächlich und gebetsmühlenartig“. Und wenn schon, dann wenigstens fundiert und von verschiedenen Seiten betrachtet. Aber einfach verständlich. „Wenn ich etwas bei meinen Chefs erreichen möchte, muss ich es auf maximal 3 Folien zusammen fassen können, die auch besagen, was sie letztlich davon haben“, sagt mir ein befreundeter hochrangiger Manager immer wieder. Da müssen wir hin.

Dabei wundere ich mich oft, wie gut es Physiker*innenn oder Biolog*innen gelingt, ihre durchaus auch komplexen Expertisen (das Universum, das Leben!) „rüber zu bringen“. Zugegeben nicht allen. Aber „Wissen aktuell“ zum Beispiel, das ich jetzt in meiner Pension öfters höre, bereichert mein Verständnis der Natur und des Menschen in Beiträgen von wenig mehr als einer Minute immer wieder. Nur als Beispiel.

So etwas brauchen wir auch für die Ökonomie. Und es gibt definitiv ein paar Ansätze, denen ich in den nächsten Wochen nachgehen möchte. Was mir vorschwebt, ist: zu Expert*innen gehen, und sie zu den Grundfragen der Ökonomie interviewen. Und diese dann in verschiedene Medien übersetzen.

„KI“ kann mir natürlich helfen: bei der Recherche, Transkripte und Zusammenfassungen zu erstellen, Social Media Postings zu portionieren, automatisiert generierte Texte aus Interviews und persönlichen Gesprächen auf Papier zu bringen. Um etwas Sinn-volles draus zu machen, müssen diese aber mit Verstand, Herz und Hand redigiert und mit den Quellen und Urhebern rückgekoppelt werden. 

Nur so bekommen die Texte und Postings eine fachliche Tiefe und nebenbei eine persönliche Tonalität sowie die Möglichkeit gemeinsam mit anderen am Editierungs-Prozess zusammen zu wirken. Kooperationen mit professionellen Kommunikator*innen bahnen sich an. Und ich habe mich jetzt zwar bei X ab-, bei TikTok aber neu angemeldet. Dort wird ja zunehmend Politik gemacht. Gepostet habe ich aber noch nichts.

Diese meine Vorhaben sind zugegeben noch etwas nebulös. Aber die Nebel lichten sich schön langsam.

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