Im österreichischen Bericht Earth4All hatte – ähnlich wie im internationalen Bericht – das Thema der materiellen Ressourcen keine herausgehobene Rolle. Das möchten wir im jetzt beginnenden nächsten Schritt nachholen und auch in meinem Blog einen Schwerpunkt widmen. Konkreter Anlass ist aber, dass ich von on Anders Wijkman und Lewis Akenij eingeladen wurde, an einer Task Force des internationalen Club of Rome mit zu wirken, die die Themen des Berichts Earth4All mit dem Thema „Materialkonsum“ verbinden soll.
Aufbauend auf Earth4All und dem Bericht Bend the Trend des Internationalen Resource Panels der UNO – sowie auf anderen aktuellen Berichten, wie 1.5-Degree Lifestyles des Berliner Hot or Cool Institute, den Arbeiten der Europäischen Umweltagentur zu den materiellen Fußabdrücken Europas in der Welt sowie der sogenannten RESCUE-Szenarien des deutschen Umweltbundesamtes über „Wege in eine ressourcenschonende Treibhausgasneutralität“ betonten Anders und Lewis in ihrer Einladung, das Thema Ressourcen sei „nicht nur ein Umweltproblem, sondern auch ein soziales Problem, insbesondere wenn es um die Ungleichheit im Konsum geht, die immer dringlicher wird und andere potenziell tragfähige Lösungen zu untergraben droht. Es gibt jedoch noch keinen institutionellen Ansatz, der sich mit dem Konsum auseinandersetzt.“
Anders hatte schon 2022 gemeinsam mit Janez Potočnik ein „Deep Drive“ Paper zum Bericht Earth4All mit dem Titel „From ‚greening‘ the present system to real transformation-transforming resource use for human wellbeing and planetary stability“ veröffentlicht.
Das Thema begleitet mich seit mehr als 30 Jahren. im Frühjahr 1993 hat mich Friedrich Schmidt-Bleek eingeladen, die Wirtschaftswissenschaft in seine Abteilung „Stoffströme und Strukturwandel“ am Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie einzubringen und nach meinem Abgang vor 25 Jahren auch in Österreich stark zu machen.
Eine schöne Koinzidenz: als mir Mathis Wackernagel neulich zum Geburtstag gratuliere und ich mich wieder einmal auf der Website des Global Footprint Network umgesehen habe, entdeckte ich eine aktuelle Studie zum Thema „Food security in a world of overshoot“ .
Ich habe mir aber vorgenommen, ihn schon demnächst einmal zur oben erwähnten Studie zu interviewen. Nachdem ich nicht mehr fliege, werden wir uns wohl zunächst nur online treffen können. Ich freue mich aber auch schon darauf, uns auch auf unserem gemeinsamen Herkunfts-Kontinent wieder zu sehen sehen müssen. Vielleicht kann ich ihn wieder einmal nach Wien einladen. Ich erinnere mich gut an seinen Vortrag im Elefantenhaus des Tiergarten Schönbrunn, was auch schon wieder 25 Jahre her sein muss. Zuletzt hatte ich ihn zur Eröffnungsveranstaltung des Österreichischen Ressourcenforums nach Salzburg eingeladen.
Heute gibt es in Österreich eine sehr lebendige „Circular-Economy“-Szene aus Verwaltung, NGOs, Wissenschaft und Wirtschaft, die das Thema auch sehr grundsätzlich betrachtet. Darüber und und mögliche Beiträge zum internationalen Bericht werde ich in meinem nächsten Beitrag berichten.